Es ist still geworden auf dieser Seite. Seit dem Sommer keine Einträge mehr. Lebt ein solches Projekt nicht durch Aktualität und stetem Input? Ja, das sollte so sein. Und tatsächlich ist auch noch einiges in der Pipline, was schon längst hätte hier stehen sollen. Zur Wahrheit gehört aber auch, es ist und bleibt ein Ein-Personen-Projekt. Und mitunter möchte ich mehr, als ich schaffen kann. Der Tag bräuchte weit mehr als 24 Stunden. Hat er allerdings nicht. Sei’s drum.
Wie die Überschrift bereits verkündte, das Projekt hat nun sein erstes Jahr rum. Hurra, möchte man schreiben. Hurra sagt auch die eine Seite. Weniger Hurra die andere. Es darf erlaubt sein zu sagen, dass es eigentlich anders geplant war. Weitaus anders. Es gehört aber auch dazu zu sagen, dass es keinen Stillstand gab. Zu keiner Zeit. Das ist positiv zu werten und ich sehe das auch positiv.
War ich ich den ersten Monaten im Begriff, mich recht gut einzuarbeiten in die Thematik, fuhr mir die Pademie mächtig in die Parade. Zwischenzeitliche Schließung der Bibliotheken und Archive ließen die Alarmglocken mächtig läuten. Seit März ist Flexibilität der große Begleiter und Weitsicht immer mit dabei. Mal besser, mal weniger optimal. Ich könnte jetzt jammern, dass all die schönen Pläne für die Katz sind, immer wieder neue Wege gegangen werden mussten, um nach kurzem Parkett zu konstanieren, da es nicht weiter geht und doch wieder abgebogen werden muss. Doch was hilft das alles? Zum Einen, bringt es mich keinen Schritt weiter, zum Anderen ist es so, dass ich nicht zu Hause sitzen muss und zum Nichtstun verdammt bin. Ich habe Arbeit, ich komme voran, wenn auch schwerer und deutlich langsamer. Das, was ich verloren habe, ist Zeit. Dass einem das früher oder später auf die Füße fallen wird, ist ein Gedanke, der vorhanden ist (ich bleibe da Realist). Deswegen nun panisch zu werden, bringt allerdings auch keine Punkte. Zeit verloren, Erfahrung gesammelt. Immer positiv denken!
Doch blicken wir zurück. Das Projekt begann mit recht viel Enthusiasmus. Das muss wahrscheinlich auch so sein, wenn der Eintritt in eine neue Lebensphase beginnt. Ich für meinen Teil muss auch zugeben, dass die Möglichkeit der Realisierung dieses Promotionsprojektes ein großer Wunsch war und ist. Ich mache das, was man rein faktisch als Beruf umschreiben kann, sehr gerne. Ich habe in meinem Studium und allen anderen Projekten seitdem viel gelernt und weiß, dass ich diese Fähigkeiten des kritischen Denkens und des Reflektierens in Ausarbeitungen fassen kann. Ebenso gehören stete Probekmlösungen in Projektformaten dazu. Natürlich weiß man vorher nie, was ein neu begonnenes Projekt für Herausforderungen mitsich bringt. Selbstverständlich wollte ich diese Herausforderung und deswegen habe ich sie auch angenommen, insbesondere wegen der Weiterentwicklung , die man in einer solchen Arbeit vollzieht. Gleichwohl reizte mich das Thema vor allem in dem Punkt, neue Pfade zu bestreiten, mich auch mit Dingen zu beschäftigen, die mir nicht geläufig sind.
Soweit so gut. Was ich unterstätzte, waren zwei Dinge: Zum einen, die Mächtigkeit des Themas, wonach dieses nach jedem anfänglich gelesenen Buch immer größer wurde. Zum anderen der Zugang dazu in Verbindung mit den Akteuren. War mein erster Ansatz, die Bergbaukultur dahingehend zu fassen, die heutigen Bergbau- und Traditionsvereine in den Blick zu nehmen, Mitglieder zu befragen und mir so ein Bild davon zu machen, was dieser Begriff eigentlich beinhaltet, so musste ich schnell feststellen, dass das nicht ging. Man mag es mir als Naivität auslegen, die Vorstellung zu haben, man trete mit einem forschenden Interesse an einen Verein heran und bittet um Unterstützung nebst Aussagen und bekommt die dann auch. Selbstverständlich war mir bewusst, dass bei Befragungen eine gewisse Prozentzahl an Rückläufern ausbleiben, dass Aussagen fehlen und auch hier und da eine gewisse Skepsis vorherschen wird. Auch vorhegehende Projekte hatten mit jenen Faktoren zu kämpfen. Mag es aber entweder an der Zeit (Dezember 2019 bis Februar 2020) gelegen haben, die für die Vereine teilweise stressig ist, oder an der Art und Weise, die Dinge anzugehen, das Ergebnis war nicht wie erhofft. Ein deutlich geringerer Prozentsatz an Rückläufern, als ich es mir dachte, fand den Weg zu mir zurück. Die ersten Informationen und Fragebögen gingen per E-Mail an die Mitgliedervereine des Sächsischen Landesverbandes der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine raus, dessen Zusammenschluss ich als passend für eine Befragung erachtete. Ein zweiter Anlauf erfolgte per Briefsendung. Die Anfragen waren stets mit dem Hinweis versehen, dass ich mein Projekt gern auch persönlich bei einer Mitgliederversammlung oder einer anderen Vereinsveranstaltung vorstellen kann. Im zweiten Anlauf kamen zwar mehr Rückmeldungen als im ersten, ich merkte allerdings, dass ich meine Herangehensweise ändern muss. Der persönliche Kontakt vor Ort, wie sich im weiteren Verlauf herausstellen sollte, ist effektiver, als es eine Anfrage und Bitte mitsamt eines Anschreibens sein konnte. In diesem Fall war das Eintreten der Corona-Pandemie ein folgenschwerer Strich durch meine gesamte Planung ab März diesen Jahres. Ich realisierte, dass der schriftliche Weg nicht erfolgsversprechend war und musste sprichwörtlich „mein Gesicht in die Runde halten“, was bei Vereinen wie in Geyer, Schneeberg, Oelsnitz/Erz., Altenberg und Freiberg auch gelang. Weitere Treffen kamen trotz telefonischer oder schriftlicher Absprache leider nicht mehr zustande, da Vereinstreffen ab März nicht wie in gewohnter Weise durchführbar waren und wenn, dann ohne Gäste.
Bevor ich jedoch zum bestimmenden Thema Corona ein paar Worte verliere, möchte ich hervorheben, dass mir die ersten, ernüchternen Momente der Bearbeitung zeigten, dass dieses Thema nicht einfach „von außen“ zu bearbeiten ist. Es mögen schnell die einschlägigen populären Abhandlungen zum Bergbau im Erzgebirge besorgt sein. Die Literatur ersetzt jedoch nicht den Blick vor Ort. Es mag flapsig klingen, wenn ich von „Gesicht in die Runde halten“ schreibe. Doch zum einen versteht man sein Objekt auch erst, wenn man nicht zumindest einmal vor Ort gewesen ist, die Landschaft besucht, Denkmale gesehen und mit Menschen aus den Vereinen gesprochen hat. Zum anderen verschafft es ein gewisses Maß an Grundvertrauen. Es schien mir in einigen der wenigen Gespräche, die ich führen konnte, dass die Akteure sich nicht immer recht verstanden bzw. sich und ihr Engagement nicht richtig dargestellt sehen. Vor allem, wenn Studenten oder wie ich, ein Promovend, etwas will. Ich möchte dieser Skepsis gern entgegentreten und zeigen, dass es in der Kommunikation und Zusammenarbeit auch anders geht. Auch wenn es mir in diesem Jahr nicht in dem Maße vergönnt war, jene Fülle an Gesprächen und Begegnungen zu haben, die ich mir vorgenommen hatte, so ist zumindest für das zweite Jahr deutlich geworden, welche Herangehensweise besser ist.
Ich möchte mich an dieser Stelle auch noch einmal bei all jenen bedanken, mit denen ich in diesem Jahr in den Austausch treten konnte, ob das nun persönlich vor Ort oder „nur“ schriftlich und telefonisch war. Ich werde dies, soweit es wieder möglich ist, weiterführen und ausbauen.
Auch im zweiten, angesprochenen Bereich, der Literatur, wich mitunter die anfängliche Leichtigkeit des Öfteren entweder der Frage nach der weiteren Suche oder den Zweifeln, welcher Bereich eher zu fokusieren sei und welcher nicht. Mitunter lag die Schwierigkeit darin begründet herauszufinden, wo der Forschungsstand für die einzelnen Teilbereich liegt. Mein Thema ist vom Titel her sehr umfangreich. Die Zeitspanne wirkt auf den ersten Blick übermäßig lang, weshalb nicht selten der Eindruck entsteht, die Arbeit wäre ein Alles und Nichts. Selbstverständlich ist das Erfassen der einzelnen Bereiche und ihrer Forschungsstände eine Herausforderung. Geht man unbedarft an das Thema Bergbau heran, sucht man sich als erstes die Werke heraus, die am offensichtlichsten sind. Ich las auch zum Anfang Bücher, die für einen interessierten Menschen eingänglich und überblicksartig sind. Schwierig und interessant wird es erst dann, wenn man in einzelnen Teilgebieten näher sucht. Vor allem in jenen Bereichen, die sich nicht unbedingt mit dem Bergbau, also dem Abbau an sich beschäftigen, sondern die die Sozialgeschichte, Traditionsbildung und nicht zuletzt die Erforschung der Knappschaften in den Blick nehmen. Hier gibt es eine Vielzahl an Lücken, die jeoch auch erst einmal zu lokalisieren sind.
Nun hatte diese schrittweise zu vollziehende Arbeitsweise ab März einen erheblichen Gegner: die Corona-Pandemie. Im Grunde genommen kann ich sagen, dass sie und die darauf folgenden Maßnahmen mir das komplette Konzept für dieses Jahr zerrissen haben. Um es vorweg zu sagen, ich bin kein Mediziner und erst recht kein Virologe, weswegen es mir fern liegt, über die Richtigkeit der Maßnahme zu urteilen. Ich verstehe mich als Wissenschaftler und vertraue auch darauf, dass jene handelnden Personen aus den anderen Fachgebieten ihre Arbeit ebenso ernst nehmen, wie ich das selbst für mein Gebiet tue. Das hat etwas mit Vertrauen zu tun.
Am Ende muss man jedoch nüchtern feststellen, dass die gemachten Pläne, die Vorhaben für die Bearbeitung unter den sich wechselnden Bedingungen schlichtweg nicht mehr duchführbar waren. Das ist für die Arbeit schlecht. Es fällt schwer, einen Plan zu verfolgen, wenn dieser sich ständig ändert. Sei es, weil Termine nicht wahrgenommen werden könne, weil Kontaktbeschränkungen bestehen oder Bibliotheken, Archive und Museen geschlossen und Bergparaden abgesagt wurden. Sei es, weil sich seit fast einem dreiviertel Jahr die Vereine nicht in dem Maße treffen können, dass ich mein Vorhaben so umsetzen kann, wie es vorgesehen war.
Es folgte, was folgen musste: Improvisation. Eilig zusammengestellte Listen führten zu zahlreichen Bestellungen in verschiedenen Bibliotheken, um Literatur soweit es möglich war, noch auszuleihen. Das hatte für den ersten Lockdown den Vorteil, dass ich trotzdem in gewisser Weise arbeiten konnte. Hinzu kam der Aufbau dieser Seite, das Erarbeiten eines neuen Konzeptes sowie eine Hinwendung auf Recherchen im Internet. Ich war handlungsfähig und konnte innerhalb der jeweiligen drei Arbeitsfelder teilweise arbeiten. Problematisch wurde es dann, wenn Querverweisen in der Literatur nicht nachgegangen werden konnte, weil die Bibliotheken geschlossen waren. Darüber hinaus gab es auch nach Wiederöffnung der Bibliotheken Probleme beim Zugriff, da die meisten benötigten Schriften Präsenzbestände sind, zur Benutzung dieser jedoch Termine gemacht werden mussten. Das gleiche galt für die Benutzung von Archivalien. Aufgrund der Begrenzung von Benutzerarbeitsplätzen mussten Termine in den Archiven Wochen im Voraus gebucht werden. Hierbei hatte ich noch Glück, dass dies für das Bergarchiv in Freiberg und das Kreisarchiv in Aue unproblematisch lief und es keine Wartelisten gab, wie es z.B. im Bundesarchiv in Berlin der Fall ist. Der Start war dennoch holprig, da ich am Anfang nicht recht wusste, wo ich bei der Archivrecherche ansetzen sollte. Auch eine Folge der verschiedenen Ansätze, die ich durch die vorher vollzogene schnelle Literaturrecherche verfolgte. Mitunter muss ich selbstkritisch zugeben, fehlte mir die Systematik in der Vorgehensweise, da ich das vorher geplante Abarbeiten der Arbeitsschwerpunkte nicht mehr vollziehen konnte. Hinzu kamen die immer wieder verschobenen Termine mit den Vereinen.
Ich hoffte, zumindest nach Beendingung des ersten Lockdowns wieder in die geplanten Vorgehensweisen zurückkehren zu können, was jedoch nicht mehr realisierbar war. Faktisch hatte ich nach dem ersten Lockdown in Sachsen drei Monate zeitlichen Verzug, der sich auf alle weiteren Arbeitsschritte auswirken sollte. Seit November ist die Situation nicht besser geworden. Mit erneuter Schließung der Bibliotheken sowie Archiven im Dezember und der endgültigen Gewissheit, dass die Bergparaden in diesem Jahr nicht stattfinden werden, war auch der letzte Teil des einstigen Jahresplans über den Haufen geworfen worden.
Realistisch betrachtet hilft es mir, aber auch dem Projekt, nichts, die ganze Sache zu betrauern. Selbstverständlich ist es schade, dass das einst erdachte Konzept nicht in dem Maße bearbeitet werden konnte. Vor mir liegen jedoch noch knappe zwei Jahre, dieses Projekt zu realisieren.
Doch 2020 komplett als verlorenes Jahr zu betrachten wäre ebenso falsch. Die gestellte Aufgabe ist groß, der Tatsache bin ich mir bewusst und so konnte ich sowohl einiges an theoretischem Rüstzeug als auch an fachwissenschaftlichen Beiträgen lesen und mir das Thema besser sowie teilweise neu erschließen. In der Bearbeitung ist eine stete Bewegung. Trotz einiger Geduldsmomente, in denen auf Literaturtitel gewartet werden musste, konnte ich mich z.B. immer weiter durch Abhandlungen von Vereinsgeschichten lesen, die seit den 1950er, aber auch mitunter seit den 1930er Jahren verfasst worden sind. Dank der Forschungsleistung von Knut Neumann war es möglich, mich in das Teilgebiet der Bergparaden und Uniformordnungen einzuarbeiten. Einem Feld, dem m. M. n. weiter nachgegangen werden muss, insbesondere, was die regionalen Besonderheiten anbelangt. Eine besondere Hilfe hierbei war Herr Neuber vom Bergbaumuseum Oelsnitz/Erz., der mir seit Anbeginn bei verschiedenen Fragen mit Hinweisen behilflich war.
Durch Einsichtnahme in die Vereinschronik der Bergbrüderschaft „Schneeberger Bergparade“ – vielen Dank an dieser Stelle für das Vertrauen und die Zusammenarbeit – ist mir die Erfassung der Arbeit eines Traditionsvereins möglich. Es gibt nicht viele wissenschaftliche Abhandlungen über die Berg- und Hüttenknappschaften sowie der Bergbrüderschaften im sächsischen Erzgebirge. Vor allem fehlen wissenschaftliche Informationen über die Bruchlinien im 19./20. Jahrhundert, NS und teilweise der DDR-Zeit. Das hat verschiedene Hintergründe, auf die ich an dieser Stelle nicht eingehen werde. Chroniken der verschiedenen Traditionsvereine, die auch jeweils unterschiedliche Bezugslinien und Gründungsdaten haben, helfen bei der Einordnung und Aufarbeitung. Ich hoffe, dass ich 2021 mit den Einsichten in Chroniken weiterer Vereine weitermachen kann. Dankenswerterweise gab es hierzu bereits zusichernde Aussagen von der Historischen Freiberger Berg- und Hüttenknappschaft sowie des Knappenvereins Altenberg.
Als im Frühjahr die Beschränkungen wieder gelockert wurde, nutzte ich die Zeit, um allein die Orte im Erzgebirge abzufahren, die für den Bergbau von Bedeutung waren und es heute auch traditionell noch sind. Hierbei sind verschiedene Fotos entstanden, die ich teilweise über den Instagram-Account bereits gezeigt habe. Wie bereits oben geschrieben, ist es mir wichtig, die Gegebenheiten zumindest einmal gesehen zu haben, um nicht nur aus Literatur und Aktenmaterial Informationen zu ziehen. Des Öfteren besuchte ich Schneeberg, war auch am diesjährigen Bergstreittag anwesend, was mir wiederum Einblicke ermöglichte, die mir kein Schriftstück ermöglicht. Eine einwöchige Reise über Dippoldiswalde, Altenberg/Zinnwald, Krupka, Johanngeorgenstadt, Gottesgab und Schwarzenberg machte es nicht nur möglich, verschiedene Schaubergwerke zu besuchen, sondern auch einige Kontakte zu knüpfen. Diese Tagesreisen waren einst anders geplant bzw. etwas aus der Not geboren, führten aber dazu, dass der Blick anders gesetzt wurde, Hinweise auf Literatur hinzukamen und manche Dinge konzeptionell umgearbeitet wurden. Für das im aktuellen Wintersemester abzuhaltende Seminar an der TU Chemnitz über die Bergbaukultur ließen sich dadurch eine Vielzahl an Erkenntnissen mitnehmen. Insbesondere für die Bereiche Steinkohlen- und Uran-Bergbau waren die Vorbereitungen auf dieses Online-Seminar hilfreich, da die Literaturrecherchen dahingehend noch nicht ausreichend intensiviert worden sind, nun jedoch auf breiterem Fundament stehen.
Positiv anzumerken ist auch, dass durch die, wenn auch leider verkürzte 4. Sächsische Landesausstellung der Bergbau und auch die Bergbaukultur museal als Wegbegleiter der Industrialisierung in Sachsen thematisiert wurde. Somit war es nicht nur möglich, das Bergbaumuseum Oelsnitz/Erz. trotz der Schließung zur Renovierung und des Neuaufbaus besichtigen zu können. Auch die Zentralausstellung in Zwickau führte mit dem Bergbau ins Thema ein. Mit Besuchen im Museum für mittelalterlichen Bergbau im Erzgebirge (MiBERZ) in Dippoldiswalde, dem Stadt – und Bergbaumuseum Freiberg sowie einzelnen Besuchen in Schauanlagen und -bergwerken konnten zumindest Teile des zweiten Arbeitspaketes zum Thema „Museum“ erschlossen werden. Im Fall des Bergbaumuseums Oelsnitz/Erz. und des Stadt- und Bergbaumuseums Freiberg kann dies als glücklich eingestuft werden, da beide für die nächsten Monate bzw. Jahre geschlossen sein werden und eine Einsicht in die Ausstellungen ansonsten nicht mehr möglich gewesen wären. Auch hier gilt mein Dank Frau van Bömmel-Wegmann bzw. Frau Burghardt (MiBERZ), Frau Riedel (Freiberg) und Herrn Färber (Oelsnitz/Erz.) für die Unterstützung.
Das Welterbe der Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří wurde im ersten Jahr natürlich auch nicht ausgelassen. Anhand einzelner Beschreibungen zu einigen Objekten konnte ich mich inhaltlich dem Thema Bergbau nähern und habe diese auch zu unterschiedlichen Zeitenpunkten in diesem Jahr besuchen und besichtigen können. Dankenswerterweise war es möglich, mit der Koordinatorin des Welterbes in Sachsen, Frau Hansell, über die Montanregion und einzelne Projekte sprechen zu können. Für den touristischen Aspekt meiner Arbeit war ein informativer Austausch mit Verantwortlichen des Tourismusverbandes Erzgebirge sehr hilfreich, auch wenn die Tourismusbranche in diesem Jahr ein sehr durchwachsenes Jahr erlebt hat.
Am Ende kann resümiert werden, dass dieses erste Jahr der Bearbeitung ein turbulentes, mitunter ernüchterndes aber nicht in Gänze schlechtes Jahr war. Höchstwahrscheinlich hätte ich verschiedene Kontakte und Gespräche nicht so geführt, wie sie am Ende erkenntnisreich verlaufen sind. Auf der anderen Seite zeigte das Jahr aber auch, dass es hilfreich ist, zwei Schritte im Voraus zu denken.
Ich muss zugebe, ich wäre gern schon an einigen Stellen weiter, als ich es bisher bin. Vieles verlor sich mitunter in Neuplanung und Planänderungen, die auch zu Konzeptänderungen führten. Das frisst Kapazitäten, Energie und Zeit. Es zeigt aber auch, dass es wichtig ist, flexibel zu sein, sich anpassen zu können und auch inhaltlich sich mitunter anders aufstellen zu können, obwohl der Fokus bisher auf etwas anderem lag.
Dieses Projekt macht weiterhin viel Spaß. Es entstehen Ideen und Methoden, an denen ich mich ausprobieren möchte und werde. Nicht alles wird gelingen und auch im zweiten Jahr wird es Hindernisse geben, nicht zuletzt weil die Corona-Pandemie weiterhin das Leben beeinflusst und somit auch das Arbeiten. Phrasen zu bemühen möchte ich an dieser Stelle nicht. Aber wer weiß, wofür der ganze Stress, die Flexibilität gut ist? Ich bin auf jeden Fall gespannt, welche Aufgaben und Erkenntnisse 2021 auf mich warten.