Im Folgenden jene Begriffe unter dem Buchstaben Q
Quartal
eine bei dem Bergwerk eingeführte Zeit von drei Monaten, oder dreizehn Wochen, nach welcher die Register geschlossenund eingelegt, Zubuse angeschlagen, Retardat gehalten, Ausbeute und Verlag gegeben, die Frist- und Quatembergelder entrichtet, und andre Handlungen mehr eingerichtet werden. Da ein Jahr 12 Monate, oder 52. Wochen hat, wird es in 4 Quartale, welche die Namen Reminiscere, Trinitatis, Crucis, und Luciae von denen in dieselben fallenden Tage haben, getheilt. Der Urspruch davon ist in der Kirchenhistorie zu suchen, und von denen, in alten Zeiten angeordneten vier großen Fasten herzuleiten, welche quatuor tempora verstümmelt Quatember genannt worden. Weil aber 365 und ein viertel Tag im Jahre, in 52 Wochen nicht gerade aufgehen, sondern etwas übrig bleibt, so kommen bisweilen auf das Quartal Luciae 14 Wochen.
Bergmännisches Woerterbuch darinnen die deutschen Benennungen und Redensarten erklaeret und zugleich die Schriftstellern befindlichen lateinischen und französischen angezeiget werden. Chemnitz, bey Johann Christoph Stößel, 1778.
Bergfreiheit
In Quartale wurde im Bergbau das Jahr eingeteilt, was vordergründig für die Abrechnung wichtig war. Ein Quartal hatte 13 Wochen. Man zählte vom Quartal Reminiscere über Quartal Trinitatis und Quartal Crucis bis Quartal Luciae. Die Zählweise hängt von den jeweiligen Festtagen ab und wurde erst später an Kalendermonate angepasst.
Das Quartalende stellten Zahltage dar, auch für das von jedem Bergwerk zu zahlende Quatemberggeld. Die Quartalsabrechnung legte die Wirtschaftlichkeit offen, also ob Ausbeute erfolgte oder Zubuße entrichtet werden musste und war Gradmesser für Fortsetzung, Verstärkung, Verminderung oder Stilllegung eines Betriebes. Die Kündigung von Berg- und Hüttenleuten durfte auch nur zum Quartal erfolgen.